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Die wechselhafte Geschichte von Winterstettenstadt

12. Jahrhundert: Erste urkundliche Belege

Am Anfang war die Burg.

Versuch einer Rekonstruktion der Schenkenburg
(nach Stefan Uhl und Friedrich Zinser)

Über die Schenkenburg, ihre Bauzeit, Baumeister und Bauherr liegen leider keine Urkunden mehr vor.

In Winterstettenstadt soll sich ein römischer Wachturm befunden haben, aus dem sich die Germanen eine Holzburg erbauten und anknüpfend Winterstetten gründeten. Daraus seien unmittelbar Die von Winterstetten hervorgegangen, die am Ende des 8. Jahrhunderts schon eine feste Burg besessen haben sollen.

Das Schenkenamt wurde vom jeweiligen Herrscher verliehen und war erblich.

1181  werden erste Namen auf Urkunden im Zusammenhang mit Winterstetten genannt.

Auf der (Schenken)burg saß der welfische (?) oder staufische Ministeriale Heinrich von Winterstetten. Er hatte keine Nachkommen, weshalb Burg und Herrschaft an die Staufer fielen. Danach ging die Burg an das Haus Tanne.

Herkunft - die Ministerialen „von Tanne“:
Die oberschwäbische Reichsministerialität ist zum großen Teil aus der welfischen Ministerialität hervorgegangen. Die Stammsitze der Hofämterministerialität waren um Altdorf und Ravensburg zentriert. Zu den Spitzengeschlechtern gehören u.a. die Schenken und Truchsessen von Tanne und Waldburg und die Herren von Schmalegg. Die ehemals welfische Spitzenministerialität bildete in staufischer Zeit die Spitzengruppe der Reichs- bzw. herzoglich-schwäbischen Ministerialität. Dazu gehörten die welfischen Truchsessen Friedrich und Heinrich von Waldburg. Friedrich starb 1240, seine Töchter traten ins Kloster Weißenau ein. Heinrich wurde 1208 bei der Ermordung König Philipps tödlich verwundet. Er hinterließ drei Töchter. Eine heiratete Eberhard von Fronhofen, Adelheit von Waldburg heiratete Eberhard von Tanne (1170.1234). Er nannte sich fortan von Waldburg-Tanne. Er wurde 1225 erstmals Reichstruchseß genannt. Aus seiner Ehe mit Adelheit gingen sechs Söhne und eine Tochter hervor. Einer dieser Söhne war Heinrich von Tanne (1190-1248), Bischof von Konstanz. Der Bruder Eberhards von Tanne-Waldburg, Friedrich von Tanne, fiel 1197 beim Italienfeldzug Philipps von Schwaben. Für seine Verdienste hatte er Winterstetten als Lehen erhalten. Sein Sohn Eberhard von Winterstetten (1187-1227) heiratete Guta, die dritte Tochter Heinrichs von Waldburg (†1208). Diese Ehe blieb kinderlos. Ein weiterer Sohn war Konrad von Tanne-Winterstetten.


Stadtwappen

1182 soll Barbarossa das Stadtrecht und das Recht der Stadtumwallung (also Gräben, Mauern und Türme) an Winterstettenstadt verliehen haben.

1182 Gespaltener Schild, links silberner Fisch, rechts weißer Querbalken im roten Feld.
Der Fisch ist das eigentliche Stadtwappen. Die linke Hälfte des Wappens zeigt an, dass Winterstetten später österreichische Stadt wurde.

13. Jahrhundert: Schenk Konrad und Ulrich von Winterstetten (Minnesänger)

1214 gibt Friedrich II. Winterstetten an Konrad von Tanne, der sich fortan Konrad von Winterstetten nennt und zum (Mit-)Erzieher Heinrichs (VII.) sowie Verwalter des Herzogtums Schwaben ernannt wird. Konrads einzige Tochter Irmengard heiratete Konrad von Schmalegg. Auch er nennt sich künftig Konrad von Winterstetten. Sohn des Konrad von Schmalegg-Winterstetten ist Ulrich von Winterstetten, der Minnesänger, er wird in der Manessischen Liederhandschrift erwähnt.

Die Tannen finden sich auch im waldburgischen Wappen; die Schenken von Winterstetten sind mit den Truchsessen von Waldburg stammverwandt.

 

  

 

  


Konrad von Tanne-Winterstetten, der sich nur noch von Winterstetten nennt, stiftet das Kloster Baindt und gilt auch als zweiter Begründer des Klosters Schussenried.

Shenk Konrad von Winterstetten - Nach einer Zeichnung des Schussenrieder Chorherren Franz Mayr aus dem Jahre 1705 im sogenannten „Silberbuch“ des Kath. Pfarramts St. Magnus.

 

 

 

 

 

 


Heinrich (VII.)
Herzog von Schwaben (1216-1220) 

Es ist ein Reitersiegel, auf dem vorgehaltenen Schild des in voller Rüstung Reitenden sieht man die drei Stauferlöwen, ebenso auch auf der Herzogsfahne. 1222, also in seinem 11. Lebensjahr, wurde Heinrich in Aachen zum König gekrönt. Begleiter seiner Jugendzeit, Ritter ministerialer Herkunft, standen ihm nahe und beeinflussten sein Handeln.

 

 

 

 

 

 


Das noch vorhandene Schwert Konrads von Winterstetten „trägt das Gepräge einer Waffe, die im 15. oder 16. Jh. geschaffen worden ist, die Klinge als eine genaue Kopie, der Griff als eine freie Nachahmung des alten Stücks“.

Inschrift: Konrad, viel werter Schenke, hierbei du meiner gedenke. Von Winterstetten hochgemut, laß ganz keinen Eisenhut.


Ulrich von Winterstetten, nach einer Darstellung in der "Großen Heidelberger Liederhandschrift", mit seinem Wappen dem schwarzen Doppelhaken.

1241 Das Wappen mit dem schwarzen Doppelhaken auf gelbem Grund ist das Wappen der Ritter von Schmalegg. Dieses Wappen wird auch von den Nachkommen (10 an der Zahl) des Konrad von Schmalegg-Winterstetten, geführt, so auch vom Minnesänger Ulrich von Winterstetten.

Ulrich von Winterstetten, auch von Schmalegg oder von Schmalegg-Winterstetten (* vermutlich um 1225, nachweislich gelebt zwischen 1241 und 1280) war ein deutscher Geistlicher und Dichter. Ulrichs literarische Werke, die er in mittelhochdeutscher Sprache schrieb, bestanden vor allem in Tanzliedern und Minnelyrik.

1258 wird er als Domherr von Augsburg genannt, 1265 als rector ecclesiae in Biberach (wohl ein Kirchenamt, das eine zusätzliche Pfründe darstellte) und 1269, 1276 und 1280 wieder als Domherr von Augsburg.

Eine Kapelle auf der Burg ist urkundlich verbürgt.

Stammtafel Schmalegg-Tanne-Winterstetten:

  • Eppo von Schmalegg († um 1100)
  • Rudolf von Schmalegg ∞ Tuta ?
  • Konrad I. von Schmalegg († n. 1160) ∞ ?
  • Friedrich von Tanne † 1197 ∞ ?
  • Heinrich I. von Schmalegg († um 1218) ∞ Mathilde von Kallendin
  • Konrad von Tanne-(Winterstetten) († 1243) ∞ Guta von Neuffen († 1243) haben nur eine Tochter Irmengard.
  • Konrad von Schmalegg-(Winterstetten) († 1252) ∞ um 1220 Irmengard von Winterstetten ..(†nach Mai 1258). Das Paar hat 10 Kinder.
    • Schenk Heinrich II. von Schmalegg († vor 2.4. 1296), Prokurator der „Städte“ Altdorf und ..Ravensburg ∞ Uta, Söhne: →Konrad u. Heinrich,
    • Konrad II. von Schmalegg-Winterstetten (†nach 10.4.1297)
    • Rudolf von Schmalegg-Tanne († um 1280)
    • Hermann von Schmalegg-Otterswang († nach 2.4. 1296)
    • Eberhard von Schmalegg, Kanoniker in Konstanz († vor 1292)
    • Ulrich von Schmalegg oder (Schmalegg)-Winterstetten, Kanoniker in Augsburg, war ein ..Geistlicher und Dichter. Seine Minnelyrik und Tanzlieder sind überliefert in der Manesse ..Liederhandschrift.
    • Mathilde von Schmalegg
    • Guta von Schmalegg ∞ 1241 verlobt mit Siegfried von Mindelberg
    • Elisabeth von Schmalegg
    • Engelburg von Schmalegg ∞ zwischen 1241 und 1244 Kämmerer Heinrich II. von Biegenburg   ..(† nach Mai 1270) Söhne: Heinrich, Konrad, Dieton. Nach 1270 kam Biegenburg auf dem ..Wege der Erbschaft an Heinrich II. von Schmalegg.

14. Jahrhundert: Der Ort wird österreichisch

1331 

Winterstettenstadt wird österreichisch, Ort und Burg kommen als Lehen an Waldburg.

Das Wappen am Rathaus ist das österreichische.      

1376

bestätigt Herzog Leopold von Österreich den Bürgern und der Stadt Winterstetten ihre Rechte und erweitert sie durch die Blutgerichtsbarkeit und das Marktrecht.

Die Abschrift der Urkunde befindet sich im Ortsarchiv von Winterstettenstadt.

15. Jahrhundert: Kaiserliche Privilegien, Reichsstadtrechte

1408 

Der Winterstetter Galgen stand auf dem Galgenberg, oberhalb der Steige nach Oberessendorf. Er war das sichtbare Zeichen des kaiserlichen Privilegs (Blutgerichtsbarkeit) und wurde immer wieder erneuert, obwohl dort nachweislich nie ein Todesurteil vollstreckt worden ist. Bei kleineren Vergehen drohte den Einwohnern eine monetäre Strafe, die „Geige“ oder Gefängnis.

1415 

Der Landesherr, der österreichische Erzherzog Friedrich IV. „Friedel mit der leeren Tasche“ (* 1382, † 24. Juni 1439 in Innsbruck, Tirol) wurde um 1415 von Kaiser Sigismund während des Konstanzer Konzil geächtet und deshalb fielen seine Ländereien an das Reich. Die Städte Waldsee und Winterstettenstadt wurden deshalb Reichsstädte. Schon drei Jahre später wurde der Erzherzog wieder in seine Ämter eingesetzt und Winterstettenstadt war wieder eine österreichische Landstadt.

Also eine kurze Phase der Winterstetter Reichsstadtgeschichte!

So könnte Winterstetten als Reichsstadt ausgesehen haben (nach einer Vorlage des Postkartenmalers Johann Dreyschütz aus Böblingen um 1922). Die Tafel befindet sich heute auf dem Burgberg.

1422 

wird eine Kapelle, dem Hl. Georg geweiht, gebaut und mit Einkünften bewidmet.

Die Patronatsherrin von Unteressendorf, Anna von Braunschweig, Gemahlin Herzog Friedrichs von Österreich sowie der Kirchherr zu Unteressendorf stimmen dem zu. Es wurde der Grundstock für die Kaplanei gelegt.

1442

Friedrich IV. verpfändete die Burg und die Herrschaft Winterstettenstadt an die Truchsessen von Waldburg um 6.400 Gulden.

Pfandschaft, bezeichnet im Mittelalter und in der frühen Neuzeit vom Landesherren gegen eine Geldsumme verpfändete Städte, Ämter, Burgen und Ähnliches. Dem Pfandinhaber (Pfandbesitzer) wurde das Verpfändete zur vollen Nutznießung mit allen Rechten und Einkünften überlassen.

1454

war die Burg bereits dem Verfall preisgegeben, weil die truchsässische Herrschaft kein Interesse an ihrem Erhalt hatte. Ferner wurden die Rechte der Stadt weiter eingeschränkt; ab der Verpfändung an Waldburg war sie Stadtflecken.

16. Jahrhundert: Bauernkrieg, Nothelferkapelle

Die älteste Darstellung der Schenkenburg (oben, rechte Ecke) - aus der Murer Chronik

1525 

erinnert ein Bildstock an die hier stattgefundene Schlacht im Bauernkrieg und damit beginnt die Geschichte der 14-Nothelfer-Kapelle.

Vor 1628 Bau der 1. Kapelle, dem Hl. Rochus geweiht.

1656 Bezeichnung „Rote Kapelle unter der Halden“ oder „Rote Kapelle beim Röhrbrünnlein“.

1662 Nach der Winterstetter Erasmus-Bruderschaft „Erasmuskapelle“, im Volksmund „Krottenkapelle“, benannt.

1828 Zwei Holztafeln mit der Darstellung der 14 Nothelfer gaben ihr den heutigen Namen.

1880 Pfarrer Türck ließ die alte Kapelle abreißen und im selben Jahr eine neugotische Kapelle errichten.

1928 bis heute erfolgten mehrere Renovierungen.

1976 Diebstahl der historischen Heiligenfiguren und des Bilderschmuckes.

1994 Ausgestaltung mit Darstellungen des Menschen als Nothelfer.

2007 Außenrestauration.

Die Kapelle wurde öfter Opfer von Vandalismus. Zuletzt wurde sie 2012 mit üblen Schmierereien besudelt und wiederholt gesäubert.

Die 14 Nothelfer waren namensgebend für die heutige Kapelle.

Bauplan der neugotischen Kapelle.

Nothelferkapelle Winterstettenstadt heute.

17. Jahrhundert: Rathausneubau, Verlust der Privilegien

1648

wurde das Rathaus zerstört und 1673 nach dem 30jährigen Krieg wieder aufgebaut.

Rathaus um 1920.

Ältestes noch vorhandenes Gebäude Winterstettens ca. 780 Jahre alt; ca. 1333 erbaut; im 30jährigen Krieg schwer beschädigt; 1673 renoviert; 1710 Innenrenovierung; 1861 Schulräume und eine Lehrerwohnung im Rathaus bis 1910 das neue Schulhaus gebaut wurde. In der Beschreibung zum Versicherungsanschlag wird es so beschrieben, dass daraus zu schließen ist, dass das Rathaus ein Fachwerkbau war.

1939 renoviert

1952 renoviert

1977 renoviert

2015 renoviert.

Das Winterstetter Rathaus heute.

1692 

Winterstettenstadt verliert die bisherigen Privilegien.

1693

Vierzigjährig wird Franz Anton Rief im österreichischen Stadtflecken Winterstettenstadt zum Bürgermeister gewählt. Er kämpfte während seiner Amtszeit und darüber hinaus zusammen mit anderen Bürgern um die Wiedererlangung der Gültigkeit der Stadtprivilegien, die Zug um Zug beschnitten wurden. Die Machthaber bezeichneten ihn als Prinzipal der Renitenten.

Franz Antoni Rief (1653 – 1738) bekleidete das Amt des Bürgermeisters in Winterstettenstadt von 1693 bis 1709. Geboren in Wolfhartsweiler bei Eggmansried heiratete er Maria Lemblin aus Winterstettenstadt. Die Heiratsabrede der Brautleute wurde in Osterhofen im Gerichtshaus vom herrschaftlichen Rentmeister und Kanzleischreiber gefertigt. Franz Anton Rief war ein begüterter Bräutigam. Er war 34 Jahre alt als er heiratete, nach Winterstettenstadt kam und das Bürgerrecht erwarb.

Winterstettenstadt, damals von Toren und Stadtgraben umgeben, hatte bereits 1376 vom Erzherzog Leopold von Österreich u.a. das Recht erhalten, „soweit als ihre Thor und Gräben gehen über Leib und Leben zu richten, auch sollen sie um Diebstahl und um andere Sachen die den Tod und das Blut anrühret richten, Fremde als Bürger aufnehmen und sollen und mögen auch freien Wochenmarkt halten mit allen Rechten und in aller Weis als andere unsere Städte in Schwaben.“

Gleichfalls 1376 wird der Stadt das Privileg, von „allem durch die Stadt fahrends“ einen Zoll zu erheben, verliehen. Die Stadt Winterstetten war so mit Rechten und Privilegien ausgestattet, dass sie sich zu einem blühenden Stadtwesen hätte entwickeln können. Doch es kam anders.

Die Stadt wurde als österreichische Pfandschaft an die verschiedensten Herren verpfändet, zuletzt an Truchsess Georg I. von Waldburg-Wolfegg. 1454 wurde diese Pfandschaft in eine erbliche, unablösliche Mannsinhabung der Truchsessen von Waldburg umgewandelt. Während es den Donaustädten und der Stadt Waldsee gelang, sich freizukaufen, verblieb Winterstetten in der mannserblichen Inhabung der Truchsessen. Die Rechte und Privilegien der Stadt wurden den Winterstettern Zug um Zug beschnitten oder ganz genommen.

Die Rief von Wolfartsweiler waren angesehene Gerichtsamtsleute der Ämter Schwarzach und Haisterkirch. Und sie erhielten von Joh. Jakob Schmid von Wellenburg, der römisch kaiserlichen Majestät Hofgraf, ein Wappen verliehen.

Vierzigjährig wird Franz Anton Rief 1693 im oberösterreichischen Stadtflecken Winterstettenstadt zum Bürgermeister gewählt. Er kämpfte während seiner Amtszeit und darüber hinaus zusammen mit anderen Bürgern um die Wiedererlangung der Gültigkeit der Stadtprivilegien, die Zug um Zug beschnitten wurden. Die Machthaber bezeichneten ihn als Prinzipal der Renitenten.

Im Laufe der zähen Verhandlungen und Geschehnisse fiel der Truchsess 1699 mit 17 Soldaten in Winterstettenstadt ein, zerschlugen bei Franz Anton Rief die Fenster und nahmen ihn gefangen.

28 Tage sperrte man ihn in das Gefängnis von Osterhofen, wegen Ungehorsam gegen die Herrschaft.

Nach 17 Jahren endete die Amtszeit von Bürgermeister Franz Anton Rief 1709.

Die Auseinandersetzungen mit der Obrigkeit gingen allerdings weiter.

18. Jahrhundert: Fachwerkhaus, Kirchenneubau

1702

Bürgermeister Rief erbaut das „Fachwerkhaus“.

Gasthaus zum Hirsch

Haller’scher Hof

Fachwerkhaus 1982

umbenannt in Riefhaus 2002

                             

1720

wird die alte St.-Georgs-Kapelle durch einen Neubau ersetzt. Erst 1728 wird sie geweiht.

St.-Georgs-Kirche 1998.

1722

wurde der Streit zwischen Winterstettenstadt und der Herrschaft durch Kaiser Karl VI. beendet.

1750

dient die Schenkburg als „Steinbruch“.

                             

19. Jahrhundert: Württembergisch, Abbruch der Stadttore, Eisenbahnbau

1806

bei der neuen Staatsänderung in Deutschland kam der Stadtflecken Winterstetten unter die Landeshoheit des Königreichs Württemberg und wurde gleich anderen Orten in eine Schultheißerei im Oberamt Waldsee verwandelt; die meisten Rechte und Privilegien gingen endgültig verloren. Es blieb nur das Marktrecht.

1810

wird Winterstettenstadt eigene Pfarrei.

                             

1842

und 1846 werden die Stadttore abgebrochen;

1842 das Schussenrieder Tor

1846 das Biberacher Tor

Das „Biberacher Tor“ hielt Emminger in dieser Skizze fest. Es wurde 1846 abgebrochen. Als Eberhard Emminger im Juli 1842 nach Winterstetten kam, war das "Wasentor" oder auch "Schussenrieder Tor" genannt bereits abgebrochen.

Der früheste bisher bekannte archivarische Hinweis auf die Stadttore findet sich bei den Stadtflecken-Rechnungen des Jahres 1601. Beide Stadttore mussten renoviert werden und dafür fielen Ausgaben an.

1849

beginnt der Eisenbahnbau.

1862 

wird in Winterstettenstadt der erste Verein gegründet. Er gibt sich den Namen „Sängerkranz Winterstettenstadt“.

20. Jahrhundert: Schulhausbau, Elektrifizierung

1910

erhält Winterstettenstadt ein Schulgebäude. Die Unterrichtsräume und die Lehrerwohnung befanden sich bis dahin im Rathaus.

Schulhaus um 1930 mit altem Abort. Rechts Haus Lorenz Brunner, links Ulmenbäck Baur.

1914

brannte in Winterstettenstadt zum ersten Mal elektrisches Licht.

1938

Winterstettenstadt kommt zum Landkreis Biberach. Das OA Waldsee wird aufgelöst.

1975

Durch die Gemeindereform im Land Baden-Württemberg wurde Winterstettenstadt in die Gemeinde Ingoldingen eingegliedert.


Quellen: